Warum die Shell benutzen? Klicki-Klicki-Bunti-Bunti ist doch viel schöner. |
André Helsberg, LPI-Kurs 2004 |
Für die meisten Aufgaben ist die Shell ein nützliches und praktisches Element. Aber auch das beste Werkzeug hat seine Grenzen. Denn selbst eingefleischte Kommandozeilenhacker müssen zugeben, daß Bildbearbeitung, Spiele, Raytraycing und andere bildlich orientierten Anwendungen auf einer graphischen Oberfläche einfach mehr Spaß machen. Selbst die Hardcore-Shellbenutzer nutzen das X-Window-System - um nämlich eine Menge X-Terminals gleichzeitig offen zu haben.
Da sind wir auch schon beim Thema. Die graphische Standardoberfläche für Linux ist das X-Window-System. Es wird auch X-Window genannt oder sogar nur mit X11 oder X bezeichnet. Beachten Sie bitte, daß es X-Window und nicht X-Windows heißt. Diese graphische Oberfläche wurde eben nicht in Redmond sondern in den Jahren 1985 bis 1987 am MIT (Massachusetts Institute of Technology) entwickelt.
Eine Implementierung des X-Window in der Version 11 Release 6 (X11R6) ist XFree86. Diese quelloffene Software wurde speziell für Intel-kompatible Rechner entwickelt, was sich in der Zahl 86 im Namen ausdrückt. Im Moment sind zwei Versionen im Umlauf: Die alte Version 3, die noch für alte Grafikkarten eingesetzt wird und die aktuelle Version 4 für neue Grafikkarten. Andere graphische Oberflächen haben unter Linux praktisch keine Bedeutung.
Den Informationswilligen stellt SuSE (jedenfalls in der Version 9.0) erst einmal vor ein Problem. Die Manualpages zu den für X11 relevanten Programmen und Konfigurationsdateien müssen erst einmal nachinstalliert werden. Dazu müssen Sie über YaST das Paket XFree86-man installieren.